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Asthma bronchiale kann bei Kindern ausheilen, ist aber bei Erwachsenen in der Regel eine unheilbare chronische Erkrankung. Eine adäquate Asthma-Therapie und ein gutes Selbstmanagement bieten den Patienten eine hohe Lebensqualität und eine normale Lebenserwartung.
Asthma bronchiale: Übersicht
Definition
Epidemiologie
Ursachen
Pathogenese
Symptome
Diagnostik
Therapie
Prognose
Prophylaxe
Hinweise
ICD-10 Code
- J45 - Asthma bronchiale
Definition
Asthma ist durch eine chronische Entzündung der Atemwege gekennzeichnet. Es kann in jedem Lebensalter auftreten und präsentiert sich heterogen. Asthma führt zu folgenden zeitlich und in ihrer Intensität variierenden Hauptsymptomen und Beschwerden:
- Atemnot
- Giemen
- Brustenge
- Husten
- Bronchiale Hyperreagibilität
Einteilung von Asthma nach Phänotypen
Man unterscheidet zwei Hauptphänotypen:
- Allergisches Asthma ist häufig assoziiert mit anderen allergischen bzw. atopischen Erkrankungen. Im Sputum lassen sich häufig Spuren einer eosinophilen Entzündung nachweisen. Saisonale Verlaufsformen werden von perennialen abgegrenzt.
- Nicht-allergisches Asthma kann durch Infektionen der Atemwege sowie von Intoleranzen gegen Acetylsalicylsäure (ASS) oder nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) ausgelöst werden. Es ist darüber hinaus möglich, dass ein unerkanntes allergisches Asthma vorliegt, dessen Allergen nicht identifiziert wurde.
Seit einigen Jahren werden allergische und nicht-allergische Typen feiner ausdifferenziert und auf der Grundlage von Krankheitsverläufen und Therapieansprache weitere Phänotypen definiert. Hierzu gehören zum Beispiel:
- Eosinophiles Asthma
- Type-2-High Asthma
- cough-variant-Asthma (CVA)
Schweres Asthma
Bei Erwachsenen bezeichnet man Asthma als schwer, wenn unter Therapie mit inhalativen Kortikosteroiden (ICS) in Höchstdosis und mindestens einem zusätzlichen Langzeitmedikament (langwirkendes Beta-2-Sympathomimetikum (LABA) oder Montelukast) oder oralen Kortikosteroiden (OCS) > 6 Monate/Jahr mindestens einer der folgenden Punkte zutrifft bzw. bei Reduktion der Therapie zutreffen würde:
- Atemwegsobstruktion: FEV1 < 80% des Sollwertes (FEV1/FVC < LLN*);
- häufige Exazerbationen: ≥ 2 kortikoidsteroidpflichtige Exazerbationen in den letzten 12 Monaten;
- schwere Exazerbationen: ≥ 1 Exazerbation mit stationärer Behandlung oder Beatmung in den letzten 12 Monaten;
- teilweise kontrolliertes oder unkontrolliertes Asthma
*lower limit of normal
Bei Kindern und Jugendlichen spricht man von schwerem Asthma, wenn bei adäquater Therapie dauerhaft (> 6 Monate) eine Add-on-Therapie mit einem langwirkenden Anticholinergikum (LAMA) oder einem monoklonalen Antikörper erfolgen und/oder eine hohe ICS-Tagesdosis verabreicht werden muss, um eine gute Asthmakontrolle zu erzielen.
Klassifikation nach Asthmakontrolle
Laut der NVL 4. Auflage 2020 hat die Schweregradeinteilung keinen Stellenwert mehr in der Diagnostik und Festlegung der Therapie. Die NVL empfiehlt sich ausschließlich an dem Konzept der Asthmakontrolle für die Therapieentscheidung zu orientieren.
Hiernach wird Asthma nach der therapeutischen Kontrolle des Krankheitsbildes (Grade der Asthmakontrolle) klassifiziert und beruht auf klinisch leicht zu erfassenden Parametern (s. Diagnostik: Klinische Kriterien der Asthmakontrolle). Die Klassifikation ist die Basis für die Therapie bzw. deren Anpassung an den Krankheitsverlauf. Daher sollte der aktuelle Grad der Asthmakontrolle bei jedem Asthma-Patienten in regelmäßigen Abständen überprüft werden.
Die drei Grade der Asthmakontrolle:
- Kontrolliertes Asthma
- Teilweise kontrolliertes Asthma
- Unkontrolliertes Asthma
Epidemiologie
Laut der Global Initiative for Asthma (GINA) gibt es weltweit fast 340 Millionen Menschen, die von Asthma betroffen sind. Die Prävalenz der Erkrankung soll dabei insbesondere in den Entwicklungsländern im Steigen begriffen sein. In der Studie Gesundheit in Deutschland aktuell (GEDA) 2014/2015-European Health Interview Survey (EHIS) befragte das Robert-Koch-Institut Einwohner in Deutschland ab 18 Jahren zu ihrem Gesundheitszustand. Von den 22.671 Teilnehmenden mit gültigem Indikator gaben 6,2 % an, dass sie in den letzten 12 Monaten an Asthma bronchiale litten. Die 12-Monats-Prävalenz war bei Frauen höher als bei Männern (7,1% vs. 5,4%).
Im Rahmen von KiGGS, einer Langzeitstudie des Robert-Koch-Instituts zur gesundheitlichen Lage von Kindern und Jugendlichen in Deutschland wurden im Rahmen der KiGGS-Welle 2 festgestellt, dass die 12 Monats-Prävalenz von ärztlich diagnostiziertem Asthma bronchiale bei 3- bis 17-Jährigen 4,0 % (95%-KI 3,5 –4,5) betrug. Rund 3 % der Mädchen und 5 % der Jungen litten unter der Erkrankung.
Ursachen
Man geht davon aus, dass eine genetische Disposition und verschiedene exogene Faktoren an der Entstehung von Asthma beteiligt sind (multifaktorielle Genese). Zu den exogenen Faktoren können gehören:
- Allergene
- Umweltallergene (Hausstaub, Pollen)
- Allergene Arbeitsstoffe bei berufsbedingtem Asthma
- Nahrungsmittelallergene
- Toxine bzw. chemische Irritantien (Reactive Airway Dysfunction Syndrome)
- Luftverschmutzung (Zigarettenrauch, Feinstaub)
- Atemwegsinfekte
- Pseudoallergische Reaktionen (PAR) auf Analgetika (Analgetikaasthma)
- Körperliche Belastung (Anstrengungsasthma)
Psychosoziale Faktoren können ebenfalls zur Entstehung eines Asthmas beitragen bzw. ein bestehendes Asthma verstärken.
Pathogenese
Die Entzündungsreaktionen in den Atemwegen können zu einer bronchialen Hyperreagibilität bis hin zu einer bronchialen Obstruktion führen.
Entzündung der Bronchien durch Allergene oder Infekte
Nach der Inhalation des Allergens kommt es beim allergischen Asthma zu einer IgE-vermittelten Reaktion vom Soforttyp. Mastzellen, die sich in der Bronchialschleimhaut sitzen, degranulieren und setzen Entzündungsmediatoren wie Histamin, ECF-A, Bradykinin und Leukotriene frei. Es gibt aber auch IgG-vermittelte Spätreaktionen, die nach 6-12 Stunden einsetzen sowie Kombinationen beider Reaktionstypen.
Bronchiale Hyperreagibilität
Unter einer bronchialen Hyperreagibilität leiden nahezu alle Menschen mit Asthma. Dadurch kommt es zu einer Obstruktion der Bronchien nach der Inhalation irritierender Stoffe. Tests wie der Methacholintest, der Histamintest oder die Kälteprovokation werden zur Objektivierung der bronchialen Hyperreagibilität genutzt.
Endobronchiale Obstruktion
Bei der endobronchialen Obstruktion sind die Bronchien durch Schleimhautödeme, vermehrte bzw. gestörte Sekretion von Mukus(Hyperkrinie bzw. Dyskrinie) oder Bronchospasmen verengt.. Die Atemwegsobstruktion ist beim Asthma in der Regel reversibel.
Bronchospasmus, Schleimhautödem und Hypersekretion werden auch als Asthma-Trias bezeichnet.
Symptome
Die Leitsymptome von Asthma sind:
- Atemnot (häufig anfallartig)
- Giemen
- Brustenge
- Husten
- Bronchiale Hyperreagibilität
Während eines Asthmaanfalls nehmen erfahrene Patienten den Kutschersitz ein, um die Atmung durch die Atemhilfsmuskulatur optimal zu unterstützen.
Ein wichtiges Kennzeichen von Asthma ist, dass die Beschwerden zumindest teilweise wieder zurückgehen, und zwar entweder spontan oder nach der Einnahme von Medikamenten.
Je nach Ursache des Asthmas können die Symptome ganzjährig, saisonal oder sporadisch auftreten.
Beim Status asthmaticus können zusätzlich folgende Symptome beobachtet werden:
- Erschöpfung
- Zyanose
- Verwirrtheit
- Paradoxer Puls
- Silent lung
Diagnostik
Die Diagnose Asthma bronchiale wird aufgrund der typischen Beschwerden und Symptome, dem Nachweis einer variablen und in der Regel reversiblen Atemwegsobstruktion und/ oder einer bronchialen Hyperreagibilität gestellt. Die Diagnostik umfasst Anamnese, Familienanamnese, körperliche Untersuchung sowie Lungenfunktionsprüfungen.
Die NVL 4. Auflage 2020 empfiehlt folgendes Vorgehen:
- Schritt 1: Anamnese und körperliche Untersuchung. In der Anamnese sollten neben Symptomen und Familienbelastung auch nach Triggern, Risikofaktoren und Komorbiditäten gefragt werden. Bei der körperlichen Untersuchung ist die Auskultation von besonderer Bedeutung. Im Zweifel können Nebengeräusche (trockene Geräusche: Giemen, Pfeifen, Brummen) h durch eine forcierte Exspiration provoziert werden. Darüber hinaus können ein verlängertes Exspirium und ggf. thorakale Einziehungen auffallen. Bei schwerer Obstruktion werden die Atemgeräusche sehr leise.
- Schritt 2: Lungenfunktionsdiagnostik, Spirometrie, bei mangelnder Fähigkeit des Patienten zur Mitarbeit z. B. Bodyplethysmographie.
- Schritt 3: Obstruktion: Wenn eine Obstruktion nachgewiesen wurde, folgt ein Reversibilitätstest (Schritt 4). Falls keine Obstruktion nachweisbar ist, sollte ggf. die bronchiale Hyperreagibilität (BHR) über Provokationstests ermittelt werden.
- Schritt 4: Reversibilitätstest mit kurzwirkenden Beta-2-Sympathomimetika (SABA): Das weitere Vorgehen richtet sich danach, ob die Obstruktion komplett reversibel, teilreversibel oder nicht reversibel ist.
o Komplett reversible Obstruktion: Diagnose Asthma gesichert.
o Teilreversible Obstruktion: Therapie! Wenn der Patient auf die Therapie anspricht. Ist die Diagnose Asthma wahrscheinlich.o Nicht reversibel: Messung der bronchialen Hyperreagibilität (Provokationstest) durch unterschiedliche Verfahren. Wenn eine unspezifische BHR nachgewiesen wird, ist die Diagnose Asthma wahrscheinlich. Kann sie nicht nachgewiesen werden kann, ist die Diagnose Asthma unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen. Eine weiterführende Diagnostik wird empfohlen.
Für alle drei Ausgänge empfiehlt die NVL 4. Auflage 2020 ggf. eine spezielle Allergiediagnostik durchzuführen.
Weiterführende Diagnostik
- Ganzkörperplethysmographie
- Bestimmung des Atemwiderstandes mit Oszillations- oder Okklusionsverfahren
- Fraktion des exhalierten Stickstoffmonoxids (FeNO) (Zusatznutzen nicht belegt)
- Blutgase
- Labor: C-reaktives Protein, Blutbild, Eosinophilenzahl im Differentialblutbild (im Sputum), Gesamt-IgE, spezifisches IgE und die Sputumbakteriologie
Klinische Kriterien zur Beurteilung der Asthmakontrolle
Der Bezugszeitraum für die Kriterien zur Beurteilung der Asthmakontrolle sind in jeder Altersgruppe die vergangenen 4 Wochen. Als gut kontrolliert gilt das Asthma, wenn der Patient keines der unten genannten Kriterien, als teilweise kontrolliert, wenn er 1-2 und als unkontrolliert, wenn er 3-4 erfüllt (gilt für jede Altersgruppe).
Kriterien bei Erwachsenen:
- Tagsüber Asthmabeschwerden > 2-mal in der Woche.
- Nächtliches Erwachen durch Asthma.
- In der Woche > 2-mal Gebrauch von Bedarfsmedikation. (Die Anwendung von Bedarfsmedikation vor Sport zählt bei diesem Kriterium nicht mit). Bei Patienten in Therapiestufe 2 (s. unten), die ICS niedrigdosiert + Formenterol als Fixkombination ausschließlich bedarfsorientiert anwenden, gilt dieses Kriterium nur, wenn die Patienten die Fixkombination > 4-mal in der Woche anwenden oder die empfohlene Tageshöchstdosis des Formoterol überschritten wird.
- Asthmabeschwerden schränken die Aktivität des Patienten ein.
Kinder und Jugendliche:
- Symptome tagsüber
- Nächtliches Erwachen durch Asthma
- Gebrauch von Bedarfsmedikation. Bei Patienten ab 12 Jahren, die in Therapiestufe 2 (s. unten) ICS niedrigdosiert + Formoterol ausschließlich nach Bedarf einsetzen, nur wenn die Fixkombination > 2-mal pro Woche angewandt wird.
- Aktivitätseinschränkung durch Asthma
Beurteilung des Verschlechterungsrisikos
In allen Altersgruppen wird das Risiko einer zukünftigen Verschlechterung des Asthmas über die Erhebung der Lungenfunktion (Vorliegen einer Atemwegsobstruktion) und der Anzahl stattgehabter Exazerbationen (keine / ≥ 1-mal im Jahr / in der aktuellen Woche) beurteilt.
Differenzialdiagnosen
Wenn keine Atemwegsobstruktion vorliegt, sollten bei Erwachsenen mit den folgenden Symptomenkomplexen auch diese Differenzialdiagnosen berücksichtigt werden:
- Husten als Hauptsymptom ohne pathologische Veränderung der Lungenfunktion: Chronischer Husten, Pertussis, chronische Bronchitis, rezidivierende Lungenembolie, passagere postinfektiöse bronchiale Hyperreagibilität, Sarkoidose, Lungenstauung, habitueller Husten
- Schwindel, Benommenheit, periphere Parästhesien: Dysfunktionale Atmung, z. B. Seufzerdyspnoe, überwiegend thorakale Exkursionen, Hyperventilationssyndrom
- Nasale Symptome als Hauptsymptom ohne pathologische Veränderung der Lungenfunktion: Rhinitis, akut rezidivierende/chronische Sinusitis, Postnasal-Drip-Syndrom
- Haltungs- oder nahrungsmittelabhängiger Husten und/oder andere Symptome: Gastroösophagealer Reflux (GÖR)
- Paroxysmale nächtliche Dyspnoe, Orthopnoe, periphere Ödeme, bestehende Herzkrankheit: Herzinsuffizienz
- Knisterrasseln (Auskultation): Lungenfibrose
Bei Erwachsenen mit Atemwegobstruktion sind folgende Differenzialdiagnosen bei diesen Symptomkomplexen zu beachten:
- Tabakraucher mit > 30 Packungsjahren, Alter bei Symptombeginn > 35 Jahre: Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD). Die Differenzierung des Asthmas von der COPD und die Überlappung beider Erkrankungen (Asthma-COPD-Overlaps [ACO] /verschiedene Phänotypen/geschätzte Prävalenz 27 %) stellen ein versorgungsrelevantes Problem dar. Um eine Fehlversorgung zu vermeiden, ist eine sorgfältige Diagnostik erforderlich.
- Chronischer, produktiver Husten ohne Giemen oder Dyspnoe: Bronchiektasen, Fremdkörperaspiration, Bronchiolitis obliterans, Stenose der zentralen Atemwege, Lungenstauung mit Obstruktion, Mukoviszidose
- Neubeginn bei Rauchern, systemische Symptome, Gewichtsverlust, Hämoptyse: Lungenkarzinom, Sarkoidose
Differenzialdiagnosen bei Kindern und Jugendlichen
Bei Kindern und Jugendlichen können eine Vielzahl verschiedener Atemwegserkrankungen auftreten. Darunter:
- Atemwegsinfektionen und Allgemeininfektionen, postinfektiöse Hyperreagibilität
- Akute und chronische Fremdkörperaspiration und rezidivierende Aspirationen unterschiedlicher Genese (z. B. Schluckstörungen, Reflux, usw.)
- Immundefekte
- Atemwegsfehlbildungen
Kinder im Alter ≤ 5 Jahre können unter episodischen Atemwegsobstruktionen leiden, die nicht von einem Asthma hervorgerufen werden. Die Unterscheidung zum Asthma kann eine besondere diagnostische Herausforderung darstellen.
Bei Symptomen seit der Geburt und sind folgende Differenzialdiagnosen zu berücksichtigen:
- Cystische Fibrose (CF),
- Chronische Lungenerkrankung nach Frühgeburtlichkeit/Bronchopulmonale Dysplasie,
- Primäre ziliäre Dysfunktion (PCD),
- Angeborene Lungenfehlbildung
Eine Familienanamnese mit pulmonalen Erkrankungen kann auf Erkrankungen wie CF, neuromuskuläre Erkrankungen, Immundefekte oder primäre ciliäre Dyskinesie (PCD) hinweisen.
Therapie
Die Therapie sollte mit dem Patienten bzw. dessen Erziehungsberechtigten geplant werden. Die gemeinsame Entscheidungsfindung (Shared-Decision-Making) setzt eine ausführliche Aufklärung des Patienten oder dessen Eltern über die Erkrankung, die Befundlage, die realistischen Therapieziele (s.u.) und sowie die Vor- und Nachteile der verschiedenen Therapieoptionen voraus. Die Ziele der Asthmatherapie hängen vom Alter und den Komorbiditäten des Patienten ab. Sie sollten im gemeinsamen Gespräch von Arzt und Patient bzw. bei Kindern den Eltern festgelegt werden. Zu den Therapiezielen bei Asthma können gehören:
- Vermeiden von Asthmasymptomen und Asthmaanfällen
- Anstreben einer durch das Asthma unbeeinträchtigten physischen, psychischen und kognitiven Entwicklung
- Anstreben einer durch das Asthma unbeeinträchtigten körperlichen und sozialen Aktivität
- Vermeiden von Komplikationen
- Vermeiden von physischen, psychischen und sozialen Folgeschäden
- Vermeiden von unerwünschten Wirkungen der Therapie
- Normalisierung bzw. Anstreben der bestmöglichen Lungenfunktion
- Reduktion der bronchialen Hyperreagibilität
- Verbesserung der gesundheits- und asthmabezogenen Lebensqualität
- Verbesserung der sozialen Teilhabe
- Verringerung des asthmabedingten Sterberisikos
Therapiestufenpläne
Die NVL 4. Auflage 2020 empfiehlt, Patienten mit diagnostiziertem Asthma nach einem Stufenschema zu behandeln. Sie empfiehlt je ein Stufenschema für Erwachsene sowie eines für Kinder und Jugendliche. Zu den grundlegenden Behandlungsmaßnahmen in jeder Stufe und für alle Altersklassen gehören Asthmaschulung, Allergie-/Umweltkontrolle und die Beachtung von Komorbiditäten, sowie bei gegebener Indikation eine spezifische Immuntherapie
Stufenschema für Erwachsene nach NVL 4. Auflage 2020
Stufe 1
- Fixkombination aus inhalativen Corticosteroide (ICS) niedrigdosiert + Formoterol als Bedarfstherapie (auch Empfehlung von GINA 2020, aber als Bedarfstherapie in Stufe 1 und 2 noch nicht zugelassen) oder Kurzwirkende Beta-2-Sympathomimetika (SABA)
- Alternativ in begründeten Fällen: Langzeittherapie mit ICS niedrigdosiert + Bedarfstherapie mit SABA (GINA 2020 empfiehlt immer ICS zum SABA )
Stufe 2
- Langzeittherapie mit ICS niedrigdosiert + Bedarfstherapie mit SABA
- oder ausschließlich Bedarfstherapie mit Fixkombination aus ICS niedrigdosiert + Formoterol (Off Label s.o.)
- Alternativ in begründeten Fällen: Langzeittherapie mit Leukotrienrezeptorantagonisten (LTRA) + Bedarfstherapie mit SABA
Stufe 3
- Langzeittherapie: ICS niedrigdosiert + Langwirkende Beta-2-Sympathomimetika (LABA) (bevorzugt) oder ICS mitteldosiert
Alternativen zur Langzeittherapie in begründeten Fällen:
- ICS niedrigdosiert + Langwirkende Anticholinergika (LAMA)
- ICS niedrigdosiert + LTRA
Zusätzlich Bedarfstherapie: SABA oder Fixkombination aus ICS + Formoterol, wenn diese auch die Langzeittherapie darstellt.
Stufe 4
- Langzeittherapie: ICS mittel-bis hochdosiert + LABA (bevorzugt) oder ICS mittel-bis hochdosiert + LABA + LAMA
Alternativen zur Langzeittherapie in begründeten Fällen:
- ICS mittel-bis hochdosiert + LABA + LTRA
- oder ICS mittel-bis hochdosiert + LAMA
Zusätzlich Bedarfstherapie: SABA oder Fixkombination aus ICS + Formoterol, wenn diese auch die Langzeittherapie darstellt.
Stufe 5
- Langzeittherapie: ICS in Höchstdosis + LABA + LAMA
- Vorstellung bei einem Pneumologen, der in der Behandlung von schwerem Asthma erfahren ist und Therapie mit monoklonalen Antikörpern: Anti-IgE-oder Anti-IL-5-(R)-oder Anti-IL-4-R-Antikörper
Alternativen zur Langzeittherapie in begründeten Fällen:
- Orale Kortikosteroide (OCS) zusätzlich oder alternativ
Zusätzlich Bedarfstherapie: SABA oder Fixkombination aus ICS + Formoterol, wenn diese auch die Langzeittherapie darstellt.
Stufenschema für Kinder und Jugendliche nach NVL 4. Auflage 2020
Ab der Stufe 4 sollte der junge Patient an einen pädiatrischen Pneumologen überwiesen werden, ab Stufe 5 eventuell zusätzlich in einem kinderpneumologischen Zentrum vorgestellt werden. In Stufe 6 sollte der Patient jedem Fall bei einem in der Versorgung von schwerem Asthma erfahrenen pädiatrischen Pneumologen und in einem kinderpneumologischem Zentrum vorgestellt werden.
In allen Stufen stellt die zusätzliche oder alternative Gabe von Ipratropiumbromid in begründeten Fällen eine Alternative dar.
Stufe 1
- Bedarfstherapie: SABA oder ab 12 Jahren: Fixkombination aus ICS niedrigdosiert + Formoterol (Off-Label-Use)
Stufe 2
- Langzeittherapien: ICS niedrigdosiert (bevorzugt) oder LTRA
- Alternative in begründeten Fällen: ab 12 Jahren: bedarfsorientierte Anwendung der Fixkombination aus ICS niedrigdosiert + Formoterol (Off-Label-Use)
- Bedarfstherapie: SABA (wenn Fixkombination aus ICS niedrigdosiert + Formoterol bedarfsorientiert als Langzeittherapie angewendet wird, ist keine weitere Bedarfstherapie mit SABA notwendig)
Stufe 3
- Langzeittherapie: ICS mitteldosiert
- Bedarfstherapie: SABA
Stufe 4
- Langzeittherapie: ICS mitteldosiert + LABA
- oder ICS mitteldosiert + LTRA
- oder ICS mitteldosiert + LABA + LTRA
- Bei unzureichender Kontrolle: ICS mitteldosiert + LABA + LTRA + LAMA
- Bedarfstherapie: SABA oder ab 12 Jahren Fixkombination aus ICS + Formoterol, wenn diese auch die Langzeittherapie darstellt.
Stufe 5
- Langzeittherapien:
o ICS hochdosiert + LABA oder
o ICS hochdosiert + LTRA oder
o ICS hochdosiert + LABA + LTRA oder
o ICS hochdosiert + LABA + LAMA oder
o ICS hochdosiert + LABA + LTRA + LAMA - Bedarfstherapie: SABA oder ab 12 Jahren Fixkombination aus ICS + Formoterol, wenn diese auch die Langzeittherapie darstellt.
Stufe 6
- Langzeittherapie: Zusätzlich zu Stufe 5 monoklonale Antikörper: Anti-IgE-oder Anti-IL-5--oder Anti-IL-4-R-Antikörper
Alternativen zur Langzeittherapie in begründeten Fällen:
- Orale KortiKosteroide (OCS) zusätzlich oder alternativ
- Bedarfstherapie: SABA oder Fixkombination aus ICS + Formoterol, wenn diese auch die Langzeittherapie darstellt
Anmerkungen zur medikamentösen Therapie
- Bei Erwachsenen soll die Therapie mit inhalativen Kortikosteroiden (ICS) die Basis der Langzeittherapie sein. Bei Kindern und Jugendlichen sollen ICS in den Therapiestufen 2 bis 6 die Basis der Langzeittherapie sein.
- Die Indikationsstellung und Initiierung einer Behandlung mit monoklonalen Antikörpern soll bei Erwachsenen und Kindern und Jugendlichen durch in der Versorgung von schwerem Asthma erfahrene pneumologische Fachärzte bzw. pädiatrische Pneumologen erfolgen.
- Langwirkende Beta-2-Sympathomimetika (LABA) sollen nur in Kombination mit ICS gegeben werden, denn LABA lindern Asthmasymptome, aber nicht die zugrundeliegende Entzündung. Eine Monotherapie mit LABA ohne ICS erhöht die Gefahr für Exazerbationen. Bei einer Indikation für ICS + LABA sind Fixkombinationen zu bevorzugen.
- Es soll keine Monotherapie mit einem inhalativen langwirkenden Anticholinergikum (LAMA) durchgeführt werden.
- Antibiotika sollten ausschließlich dann bei einem Asthmaanfall eingesetzt werden, wenn hinreichende Belege für eine bakterielle Infektion vorliegen.
- Laut der NVL 4. Auflage 2020 sind Akupunktur, Homöopathie und Hypnose zur Behandlung des Asthmas nicht zu empfehlen.
Schulungen
Schulungen fördern und unterstützen das Selbstmanagement. Sie helfen dem Patienten, mit der chronischen Erkrankung umzugehen und eine gute Lebensqualität zu erreichen. Die Teilnahme an Schulungen sollte allen Betroffenen, insbesondere jenen, die eine Langzeittherapie bekommen, empfohlen und ermöglicht werden.
Einweisung in das Inhalationssystem
Patienten, die ein neues Inhalationssystem erhalten, benötigen eine Einweisung, die auch das Üben der korrekten Handhabung des Geräts in der Arztpraxis beinhaltet. Nur die sorgfältige, praktische Schulung gewährleistet, dass der Patient das Gerät richtig gebraucht und sich so therapieadhärent verhalten kann.
Selbsthilfemaßnahmen beim Asthmaanfall
Alle Asthmapatienten sollten Selbsthilfemaßnahmen bei einem Asthmaanfall kennen und diese auch praktisch geübt haben. Zu den Selbsthilfemaßnahmen zählen: Das Einschätzen des Schweregrads des Anfalls, das Einsetzen der Bedarfstherapie, die Einnahme einer atmungserleichternden Körperhaltung (z. B. Kutschersitz) und die Anwendung der dosierten Lippenbremse. Die korrekte Selbsthilfe verringert die Angst bei einem Anfall.
Rehabilitation
Eine Rehabilitation ermöglicht intensive praktische und theoretische Schulungen des Patienten. Sie unterstützt die Therapieadhärenz und das Selbstmanagement des Patienten.
Patienten mit Asthma soll eine pneumologische Rehabilitation angeboten werden, wenn trotz adäquater ambulanter ärztlicher Betreuung die Möglichkeiten normaler Aktivitäten bzw. der Teilhabe am normalen beruflichen und privaten Leben durch körperliche, soziale oder psychische Krankheitsfolgen beeinträchtigt sind.
Die NVL 4. Auflage 2020 nennt dazu insbesondere folgende Konstellationen:
- persistierende asthmatische Beschwerden bzw. fehlende Asthmakontrolle;
- fixierte Obstruktion mit entsprechender Symptomatik;
- Gefährdung der Berufs- und Erwerbsfähigkeit, eines geeigneten und angemessenen Schulabschlusses bzw. einer Berufsausbildung;
- drohende Pflege- und Hilfsbedürftigkeit;
- Notwendigkeit von nicht-medikamentösen Therapieverfahren, wenn diese ambulant nicht im erforderlichen Ausmaß erfolgen können, z. B. Schulung, Atemphysiotherapie, Physiotherapie, medizinische Trainingstherapie, Tabakentwöhnung, psychotherapeutische Hilfen, Allergen- und Schadstoffkarenz;
- Faktoren im Bereich des familiär-sozialen Umfeldes, die den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen und im Rahmen eines multiprofessionellen Rehabilitationssettings bearbeitet werden können;
- Komorbiditäten, die einen multiprofessionellen Therapieansatz benötigen, der ambulant so nicht vorhanden oder umsetzbar ist.
Selbstmanagement
Zum Selbstmanagement der Patienten gehören neben der korrekten Einnahme der Medikamente:
- Asthma-Auslöser vermeiden
- nicht rauchen
- Atemtechniken erlernen und Atemgymnastik machen
- Entspannungstechniken erlernen
- Sport treiben, an Asthmasportgruppen teilnehmen
- Patientenschulung besuchen, sich informieren
- Sich in Selbsthilfegruppen austauschen
Einen besonderen Stellenwert hat die körperliche Aktivität. Sie trägt wesentlich zur Lebensqualität bei, erhöht Fitness und Wohlbefinden und wirkt sich günstig auf die Atemfunktionen aus, daher sollten Menschen mit Asthma dazu ermutigt werden, sich in ihren Möglichkeiten viel zu bewegen und Sport auszuüben. Voraussetzung hierfür ist eine gut eingestellte medikamentöse Therapie.
Verlaufskontrolle
Um festzustellen, ob die Therapieziele erreicht werden bzw. ob eine Anpassung der Therapie (Intensivierung oder Reduktion) erforderlich ist, sollte der Grad der Asthmakontrolle (s. oben Definition/Klassifikation) in regelmäßigen Abständen überprüft werden.
Folgende Parameter sollten bei jeder Verlaufskontrolle geprüft und dokumentiert werden:
- Asthmasymptome tagsüber
- Asthmasymptome bei körperlicher Belastung
- nächtliches Erwachen aufgrund von Symptomen
- Häufigkeit des Einsatzes von Bedarfsmedikation
- Einschränkungen der Aktivitäten des Alltags
- Therapieadhärenz
- Inhalationstechnik
- Häufigkeit des Auftretens und Auslöser von Exazerbationen
- Wirksamkeit und Verträglichkeit der medikamentösen Therapie
Prognose
Man schätzt, dass in Europa rund 70 % der ca. 30 Millionen Patienten mit Asthma mit ihrer Behandlung gut leben. Auch sportliche Höchstleistungen können mit der richtigen Therapie erbracht werden, so sollen etwa 8 % der Olympiateilnehmer Asthma haben. Bei adäquater Behandlung sind die Aussichten auf einen günstigen Krankheitsverlauf auf lange Sicht gut. Die Lebenserwartung eines gut behandelten Asthmatikers ist als normal zu betrachten. Bleibende Schäden infolge der Entwicklung einer chronisch-obstruktiven Bronchitis (mit oder ohne Emphysem) sind eher selten. Auf der anderen Seite kann schweres Asthma zu erheblichen Beeinträchtigungen der Berufsfähigkeit, Lebensqualität und sozialen Teilhabe haben. Auch asthmabedingte Todesfälle sind möglich. Der Therapieerfolg und die Prognose der Patienten hängen unter anderem stark von der Therapieadhärenz der Patienten ab.
Prophylaxe
Zur Primärprävention einer Asthmaerkrankung bei Kindern unter 5 Jahren schlägt GINA (2021) folgende Maßnahmen vor:
- Kinder sollten weder während der Schwangerschaft noch nach ihrer Geburt Tabakrauch ausgesetzt werden.
- Bei Frauen mit Asthma, die eine Schwangerschaft planen oder bereits schwanger sind, sollte der Vitamin D-Status überprüft und bei einem Mangel an Vitamin D korrigiert werden, um einer Erkrankung an Asthma beim Kind vorzubeugen.
- Wann immer möglich, sollte bei der Geburt der natürliche vaginale Geburtsweg bevorzugt werden.
- Das Stillen der Kinder ist auch aus anderen gesundheitlichen Gründen als der Vorbeugung von allergischen Erkrankungen und Asthma zu empfehlen.
- Die Anwendung von Breitspektrumantibiotika sollte im ersten Lebensjahr der Kinder möglichst vermieden werden.
Berufsberatung
Jugendliche mit Asthma, die vor der Berufswahl stehen, sollten darüber aufgeklärt werden, dass bestimmte Berufe für sie weniger geeignet sind, weil diese Tätigkeiten für sie mit erhöhten Gesundheitsrisken verbunden sind. Informationen für die Beratung von Jugendlichen mit Asthma und deren Eltern sind über die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) und der Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin (GPA) erhältlich.
Hinweise
- Die NVL 4. Auflage 2020 weist daraufhin, dass Empfehlungen zur Aufgabe der Berufstätigkeit oder zum Berufswechsel stark in das Leben der Betroffenen eingreifen und daher sorgfältig (am besten unter Konsultation eines Spezialisten) erwogen werden müssen.
- Frauen mit Asthma, die ein Kind erwarten, sollen über die Bedeutung der Asthmakontrolle und die Sicherheit der fortzuführenden medikamentösen Therapie während der Schwangerschaft beraten werden. Eine Geburt auf natürlichem Wege sollte auch bei schwangeren Frauen mit Asthma, wenn möglich bevorzugt werden. Die Diagnose Asthma stellt allein keine Indikation für einen Kaiserschnitt dar.
Autor:
Dr. Petra Kittner (Ärztin), Barbara Welsch (Medizinjournalistin)
Stand:
17.02.2022
Quelle:
- Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Nationale VersorgungsLeitlinie Asthma – Langfassung, 4. Auflage. Version 1. 2020 [cited: 2022.01.13]. DOI: 10.6101/AZQ/000469.
- Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP) (2017): S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit Asthma. AWMF Registernummer 020 – 009.
- Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP) (2020): Addendum 2020 zur S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit Asthma. AWMF Registernummer 020 – 009.
- Global Initiative for Asthma (GINA) (2021): Global Strategy for Asthma Management and Prevention. Reports.
- Robert-Koch-Institut (2017): 12-Monats-Prävalenz von Asthma bronchiale bei Erwachsenen in Deutschland. Journal of Health Monitoring · 2017 2(3). DOI 10.17886/RKI-GBE-2017-052
- Robert Koch-Institut (RKI) (2018): Heuschnupfen und Asthma bei Kindern und Jugendlichen inDeutschland – Querschnittergebnisse aus KiGGS Welle 2 und Trends Journal of health monitoring 2018. DOI 10.17886/RKI-GBE-2018-010
- Robert Koch-Institut (RKI) (2021): Individuelle Verläufe von Asthma, Adipositas und ADHS beimÜbergang von Kindheit und Jugend ins junge Erwachsenenalter. Journal of Health Monitoring · 2021 6(S5) DOI 10.25646/7912.
- Fitch KD (2012): An overview of asthma and airway hyper-responsiveness in Olympic athletesBritish Journal of Sports Medicine 2012;46:413-416. DOI:10.1136/bjsports-2011-090814
- Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA): Damit der Traumberuf kein Albtraum wird - Ein Ratgeber für die medizinische Berufsberatung allergiekranker Jugendlicher. Publikationen. (Aufruf 10.01.2022)
- Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin (GPA): Berufswahl bei Allergien der Atemwege und Asthma. Elternratgeber. (Aufruf (10.01.2022)
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